Munich | Bucharest

HPS Space News

HPS-CEO als Speaker aus Europa beim Internationalen Tag des Mondes in China


Juli 2024

HPS-CEO als Speaker aus Europa beim Internationalen Tag des Mondes in China

Am Samstag, den 20.7.2024 fand der mittlerweile vierte Tag des Mondes, ausgerufen für den 20. Juli jeden Jahres von der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Resolution 76/76 zur „internationalen Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung des Weltraums“, statt. Physischer Veranstaltungsort war diesmal China. Teilnehmer kamen unter anderem von den Vereinten Nationen / dem UNOOSA, aus den USA, Indien, Saudi Arabien, Japan und Europa/Deutschland. Die Ehre, für letzteres die Fahne bei diesem HighLevel-Event hochzuhalten, über Videolink dazugeschaltet, gebührte Dr. Ernst K. Pfeiffer, CEO von HPS aus München.

Er ergriff im Panel 2 das Wort zum Thema „LUNAR HORIZONS: The Economic Implications of Lunar Exploration and Utilisation“, zusammen mit Nasr Alsahaaf, Gongling Sun and Satoru Kurosu, unter Moderation von Zhao Chenchen. Das Video dazu gibt es hier: YouTube. Dabei konzentrierte sich Dr. Pfeiffer in seiner dreifachen Rolle als CEO, Sprecher der deutschen KMU und als Stimme aus Europa auf diese Hauptbotschaften: Die Herausforderungen, vor denen die Raumfahrt – und hier sowohl KMU wie Konzerne, Länder Europas wie Deutschland und Rumänien – sowie eine hoch ambitionierte ESA stehen, sind so immens wie die Chancen. Radikal divergierende Budgetlinien der großen kontinentalen Player verstärken dabei die Anforderungen an Modelle der Zusammenarbeit ebenso wie die unterschiedlichen Perspektiven, die insbesondere Politiker einnehmen: die einen sehen vorwiegend Risiken, die anderen dagegen Möglichkeiten. Deren Nutzung hängt dabei weitgehend von der Verfügbarkeit der beiden Hauptfaktoren ab: industrielle Infrastruktur und Menschen, die Synergien zwischen wissenschaftlicher und kommerzieller Exploration heben können. Zusätzlicher Schub für den Zusammenhalt trotz aller kulturellen und politischen Unterschiede kann dabei vor allem aus globaler Zusammenarbeit bei Projekten wie etwa der Exploration und Besiedlung des Mondes entstehen.

Ebenso klar ist dabei, so Pfeiffer vor dem internationalen Plenum, dass mehr Frieden zwischen den Völkern der Erde am Ende auch zu mehr Handlungsfreiheiten und finanziellen Budgets in der gemeinsamen planetaren Exploration führen wird. Dabei muss, so Pfeiffer, die UNOOSA eine führende Rolle spielen. Themen gibt es genug: Space Debris, Schürfrechte, Space Traffic. Die Qualität und Beitragsfähigkeit der vielen Equipment-Lieferanten aus Deutschland wird bei der Lösung aller Probleme, so Pfeiffer, eine gewichtige Rolle spielen können.

HPS Family & Friends


Juli 2024

Family & Friends Team Event bei HPS München

HPS feiert „Family & Friends“: Der 10. Juli 2024 ist ein besonderes Datum – wir feierten mit der ganzen HPS-Belegschaft und ihren Angehörigen und den vielen Freunden unseres Hauses gemäß dem Motto: Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Denn Grund zur Freude haben wir bei HPS vielfach: Seit dem 1. Juli 2024 ist unsere HPS-Familie mit den Standorten Bukarest (HPS Romania), Münchberg (HPtex) und München (HPS HQ) auf ein neues Rekordniveau mit insgesamt 93 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen (inkl. 11 Freie Mitarbeiter und Studenten), und in München haben wir uns soeben mit einem neuen, großen Stockwerk in der Hofmannstrasse sowie einem großen Assembly-Bereich im Basement vergrößert.

Der Kreis unserer Freunde aus gemeinsamen Projekten und Verbandstätigkeiten ist riesengroß, viele aus dem Umkreis von München kamen heute uns besuchen, wir waren überwältigt von der großen Zahl an Überraschungsgästen. Erfolg feiert man eben am besten mit „Family & Friends“!

ESA treibt marktgerechte Serienfertigung mit Kofinanzierung von 1,2 Millionen Euro


Juli 2024

Deorbit-Segelsystem ADEO von HPS

Raumfahrt soll sauber und nachhaltig werden, nur dann bleibt sie auch nachfolgenden Generationen überhaupt möglich: Dieser raumfahrtpolitischen Top-Priorität verpflichtet sind mittlerweile einige technische Lösungen auf dem Markt erhältlich, allen mit großem Vorsprung voran – und unter Hervorhebung selbst seitens NASA – das Deorbit-System ADEO von HPS: Das Bremssegel für ausgediente Satelliten sorgt quasi schon vor dem Start dafür, dass aus ihnen später erst gar kein Weltraummüll wird.

Die europäische Raumfahrtagentur ESA hat – wie auch ihr nationales Pendant DLR und das bayerische Wirtschaftsministerium – über viele der mittlerweile zwölf Jahre dauernden Entwicklung dieses Produktes von HPS konsequent unterstützt. Die nun stark gestiegene Nachfrage von Kunden insbesondere derzeit im CubeSat- und SmallSat-Bereich aus Europa, aber auch aus Nordamerika und selbst aus Asien wird getrieben von dem simplen Umstand, dass sowohl die ESA für europäische Starts als auch die FCC für amerikanische Raumtransporte bordeigene Systeme zum Deorbit in nunmehr nur 5 Jahren statt wie zuvor 25 Jahren vorsehen. Und auch SpaceX bestätigt: ohne dies wird kein Satellit mehr gestartet.

Mit den ADEO-Varianten „Pico“, „Cube“, „Nano“, „Medium“ und „Large“ bedient HPS den Marktbedarf über alle Größen von LEO-Satelliten auf Umlaufbahnen zwischen 300 und 900 Kilometer hinweg. Alle Varianten werden bereits gefertigt, dabei greifen die Prozesse an den Produktionsstätten von HPS in München (Deutschland) und Bukarest (Rumänien) nahtlos ineinander. Zur nichtsdestoweniger dringend erforderlichen Erhöhung des Taktes in der Serienfertigung und als Antwort auf den zunehmenden Preisdruck der New Space Szene haben HPS und die technischen ADEO-Experten der ESA eine Reihe von Optimierungs- und Erweiterungspotentialen identifiziert. Den zur Umsetzung kurzfristig notwendigen Mittelaufwand stemmt das Unternehmen jetzt unter Verwendung einer von der ESA am 28. Juni 2024 unterzeichneten Kofinanzierung in Höhe von 1,2 Millionen Euro.

 

ESA-Direktor Dietmar Pilz für Technologie, Engineering und Qualität in einer Videokonferenz am 02. Juli: „my best wishes for this important technology development.“

 

HPS-CEO Ernst K. Pfeiffer: „Wir freuen uns als Unternehmen sehr über das Vertrauen und die kontinuierliche Unterstützung durch die europäische Raumfahrtagentur, und indirekt somit auch durch das deutsche Wirtschaftsministerium. Mindestens genauso ist dies jedoch Grund zur Freude für alle, die Europa dank seiner Technologieprogramme wie GSTP in einer führenden Rolle bei der Entwicklung von Komponenten von Raumfahrttechnik und -transport gerade in den kommerziell so wichtigen LEO- und auch MEO- Zulieferungsmarkt sehen möchten.

Die Prioritäten der ESA sind hier nicht nur klar, sondern werden auch konsequent umgesetzt. Ein Meilenstein war ja kürzlich die Unterzeichnung der Zero Debris Charter in Berlin. Die anstehenden Optimierungen der Serienproduktion und die Erweiterung des Portfolios unserer ADEO-Produktfamilie, bei gleichbleibender Qualität und Zuverlässigkeit, werden effektiv helfen, die Spitzen auch sehr spät eingegangener weltweiter Bestellungen abzufedern und so dennoch den Start dieser Satelliten zu ermöglichen. Unsere Eigenmittel – über die Jahre im 7-stelligen Bereich – sehen wir Gesellschafter einerseits als Investition in eine starke Zukunft von HPS und andererseits als unsere moralische Verpflichtung, einen Beitrag zu leisten für die nachhaltige Nutzung des Weltraums“.

HPS-Unterzeichnung der Zero Debris Charta auf der ILA am 6. Juni 2024


Juni 2024

ESA setzt Zeichen: Schnelle Umsetzung der Zero Debris Charta

Nachhaltigkeit in der Raumfahrt ist ein Thema schon seit Jahren auch für die europäische Raumfahrtagentur ESA. Doch vom Beschluss einer Zero Debris Charta bis zur Umsetzung vergingen letztlich nur wenige Monate.

Dies sah auch Keynote-Speaker ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher als Zeichen dafür, dass die Zeit endgültig reif ist für konkrete Schritte anstelle reiner Symbolik, zumal die ESA selbst wesentliche Anstöße für die Entwicklung der beiden Haupttechnologien auf dem Weg zu „Zero Debris“ gegeben hat: einmal Wege der Entfernung von Schrott aus dem Raum, darüber hinaus aber vor allem die Ausrüstung von Satelliten mit Deorbit-Technik von Anfang an, sodass nach Missionsende erst gar kein Müll mehr entsteht.

ADEO-Bremssegel: Der Schlüssel zur nachhaltigen Raumfahrt

Dafür steht das mittlerweile als ganze Produktfamilie für jede Größe von LEO-Satelliten aus Serienproduktion von HPS erhältliche Bremssegel ADEO. Rund 12 Jahre Entwicklungszeit und neben Zuwendungen und Unterstützungen von ESA, DLR und Bayern hat HPS-CEO Ernst K. Pfeiffer auch viel firmeneigenes Geld in das Projekt investiert, stets in der festen Überzeugung, dass die Stunde von ADEO früher oder später kommen würde – und wenn etwas später, dann umso mehr mit Macht.

Genauso war es dann auch, als einerseits Mitte 2023 nun auch die ESA die neue Regel ein Deorbit-Maximum bei 5 statt wie vorher 25 Jahren für ESA-finanzierte Missionen setzte, und andererseits entsprechend schon ab Oktober 2024 LEO-Satelliten ohne ADEO (o.ä.) erst gar nicht mehr gestartet werden, wie zum Beispiel SpaceX in seinen Beförderungsbedingungen gemäß FCC Regularien klar macht.

Historischer Moment: 12 Staaten unterzeichnen Zero Debris Charta

Die Charta wurde bereits am 22. Mai in Brüssel feierlich von 12 Staaten unterzeichnet, darunter auch Deutschland. Über 100 Organisationen, Firmen und Unternehmer warten seither auf ihr Stichwort zur Unterzeichnung.

Die ILA 2024 markiert auf diesem Weg hin zur Nachhaltigkeit der europäischen Raumfahrt eine ganz wesentliche Etappe und Firmen anderer Kontinenten eine Vorbildfunktion.

Das magische Dreieck: Kompetenz – Qualität – Kapazität


January 2024

Im Dienste der Ambitionen Europas im Weltraum von Rumänien aus

In weniger als einem Wimpernschlag wird es ein ganzes Jahrzehnt her sein, dass Rumäniens führendes Raumfahrt-KMU „High Performance Structures Inovatie si Desvoltare S.R.L.“ auf die Anfänge der Firmengeschichte im Jahr 2016 zurückblicken kann, als es sein Büro in Bukarest eröffnete. Gegründet, um den Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten von HPS München zu decken, entwickelte sich HPS RO schnell zu einem der renommiertesten Full-Service-Raumfahrtunternehmen aus ESA-Mitgliedsstaaten in Osteuropa.
Auf ein Wort mit Geschäftsführerin Astrid Draguleanu.
Sie haben die Entwicklung des Unternehmens von Anfang an und über die Jahre hinweg maßgeblich mitgestaltet und geleitet. Welches sind aus Ihrer Sicht die Faktoren, die HPS auf dem Weg des Erfolgs weiter voranbringen?

„Aus unserer Sicht gibt es drei felsenfeste Pfeiler, auf denen der Erfolg des Unternehmens ruht. Nummer eins: KOMPETENZ. HPS RO ist ein Ingenieurbüro mit engagierten Top-Ingenieuren, die in den Bereichen Engineering, Entwicklung, Montage, Sekundär- und Tertiärstrukturen, thermische und HF-Komponenten sowie mechanische Bodenausrüstungen ausgebildet sind.
Darüber hinaus ist es uns gelungen, unsere Kräfte mit kommerziellen und institutionellen Lieferanten und Partnern zu bündeln, die ihre Kompetenzen in speziellen Segmenten wie Präzisionsfertigung, Schweißen, Prozessverifizierung und Montagetests einbringen. Wer also in Rumänien und in der gesamten osteuropäischen Präsenz der ESA nach Kompetenz aus einer Hand sucht, wird in Bukarest fündig.

Nummer zwei: QUALITÄT. In der Raumfahrtindustrie wird Qualität denjenigen zugeschrieben, die es schaffen, die spezifischen Standards zu erfüllen und eine makellose Heritage erfolgreicher Schritte auf der Leiter nach oben aufzubauen. HPS RO hat bewiesen, dass es diese Schritte erfolgreich absolviert hat, und das mit einem erstaunlichen Tempo: In den vergangenen acht Jahren haben wir an insgesamt zwölf Weltraummissionen mitgewirkt. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, was sich dahinter verbirgt, lassen Sie uns einfach einen genaueren Blick auf die Beiträge werfen, die wir im Bereich der mechanischen Bodenabfertigungs- und Unterstützungsausrüstung, MGSE, geleistet haben:

  • Purge Equipment für das JUICE Spacecraft im Auftrag von Airbus Deutschland
  • Vertikaler Satellitenintegrationsstand für die Biomass-Mission, Airbus U.K.
  • Instrument & Optischer Bankliftrahmen, Copernicus Chime Mission, OHB
  • Instrumentendrehständer und Instrumentendrehtisch, Instrumentenausrichtungswagen, Instrumentenhebevorrichtung, Mehrzweckadapter, Vibrationstestadapter, Vertikaler Integrationsstand, Instrumententragstruktur und Instrumentenmassendummy für die METOP-Mission, Airbus Deutschland
  • Satellitenhebevorrichtung, Transportbehälter, diverse Adapter – insgesamt 14 MGSE- Baugruppen für Copernicus CIMR von HPS Deutschland.

Nummer drei: KAPAZITÄT. Von Anfang an war uns allen klar, dass HPS RO eine große Zukunft hat, wenn wir uns auf seinen Charakter als Unternehmen mit hohem professionellem Niveau konzentrieren und keine Angst vor harter Arbeit haben. Deshalb ist der Aufbau und die Aufrechterhaltung von Kapazitäten eine weitere Säule, die wir nutzen. Ein Beispiel dafür ist die Tatsache, dass wir, bevor wir auch nur einen einzigen Auftrag hatten, der die Ausgaben rechtfertigte, von Anfang an mit Produktionsanlagen begonnen haben, die selbst den ehrgeizigsten Entwicklungsträumen Raum gaben. Und das hat sich als der richtige Weg erwiesen: Neben der Bedienung aller aktuellen Kundenbedürfnisse waren wir sehr froh, die Kapazitäten für den Start der Serienproduktion der HPS-Satellitenschleppsegel-Produktfamilie „ADEO“ zu haben, als der Wind der Veränderung die Politik erreichte und die Deorbit-Technologie zur gesetzlichen Voraussetzung wurde, um einen Satelliten überhaupt ins All zu lassen. Diese Philosophie des „growth follows capacity“ wenden wir natürlich auch auf unser Personalmanagement an. Heute beschäftigen wir in Bukarest insgesamt 20 Ingenieure, und die Zahl wächst rasant. Wir sind davon überzeugt, dass der Grund für die ganze Erfolgsgeschichte das empfindliche Gleichgewicht ist, das wir in unserem magischen Dreieck aus KOMPETENZ, QUALITÄT und KAPAZITÄT zu halten gelernt haben.“

ADEO L1 „ready for lift-off“: Größtes einsatzfähiges Bremssegel der Welt zur Entsorgung von Weltraummüll erfolgreich getestet


Dezember 2023

ADEO L1 „ready for lift-off“: Größtes einsatzfähiges Bremssegel der Welt zur Entsorgung von Weltraummüll erfolgreich getestet

HPS vervollständigt die ADEO-Segelflotte mit ihrer ersten größten Version unter der Bezeichnung L1. Deren 25 Quadratmeter Segelfläche entfaltete sich erfolgreich am 4.12.2023 in einem letzten Bodentest nach komplett durchgeführter PFM-Qualifikationskampagne. Diese beinhaltete Vibrationstests in allen Achsen sowie Tests unter Thermal-Vakuum, inclusive „hot and cold firing tests“ (Tests zur Verifikation der Entfalt-Auslösemechanismen unter extremen Temperaturen). Die Tests wurden unter Federführung des Entwicklungs-Hauptauftragnehmers HPS München durchgeführt, wobei die Tests selbst in den Anlagen des DLR-Instituts für Raumfahrtsysteme in Bremen stattfanden; ein Paradebeispiel einer Kooperation zwischen Industrie und Forschung & Entwicklung.

Dieser abschließende und wichtigste Entfalttest genoss großes Interesse der Medien (u.a. SAT1, RTL, NTV, DPA), die den 20-minütigen Ausfaltprozess filmten und das begeisterte Projektteam bei HPS und DLR dazu interviewte. Links zu den Artikeln und Videos finden Sie HIER.

Der erfolgreiche Test ist auch ein Erfolg des GSTP-Programmes der ESA, die die Entwicklung von ADEO-L1 signifikant förderte, finanziell und technisch. Technologieprogramme generell sind in der Raumfahrtbranche essentiell für unabhängige KMU für Produkte auf dem Weg zur Marktreife hin zu weltweitem Verkauf in Serie.

Die ADEO-Bremssegel entfalten sich nach Missionsende des Satelliten und stemmen sich gegen den Widerstand der Restatmosphäre, die noch auf Umlaufbahnen bis knapp eintausend Kilometern Höhe herrscht. Dadurch wird die Geschwindigkeit des Satelliten sofort drastisch verringert, und das gesamte Paket macht sich auf den dadurch beschleunigten Abgang Richtung Erdatmosphäre, wo es dann in der Reibungshitze von bis zu zweitausend Grad Celsius verglüht. Die gesamte Rückführung nimmt dabei noch deutlich weniger Zeit in Anspruch, als es die neuesten Richtlinien vorschreiben. Durfte der Prozess bis vor kurzem noch bis zu fünfundzwanzig Jahre dauern, muss er nun innerhalb von fünf Jahren abgeschlossen sein. Und damit sich die Betreiber auch daran halten, nehmen Startdienstleister wie SpaceX erst gar keine Satelliten mehr mit in den Weltraum, wenn sie nicht von vornherein mit entsprechender Rückführungstechnik ausgestattet sind.

Bei der Münchner Raumfahrtschmiede hatte man diese Entwicklung schon vor mehr als zehn Jahren im Blick, als sonst noch niemand so wirklich über Wege zur Vermeidung von Weltraumschrott nachdachte. Mit großartiger Unterstützung der Raumfahrtagenturen ESA und DLR, sowie der DLR-Institute inBremen und Braunschweig ), der Firmen DSI Bremen und früher HTS Coswig sowie zusätzlich eigenem Millionenaufwand schuf das hoch engagierte junge Expertenteam des Raumfahrt-Mittelständlers HPS bis heute eine ganze Produktfamilie unter dem Gattungsnamen ADEO von den kleinsten Versionen ADEO-P (Pico), ADEO-C (Cube) und ADEO-N (Nano) über ADEO-M (Medium) bis hin zum neuesten Mitglied der Gruppe, ADEO-L (large). Der Entwicklungs-Masterplan reicht dabei nicht nur noch weiter zu möglichen ADEO-Varianten mit bis zu 100 Quadratmetern Bremsfläche, sondern lässt darüber hinaus auch noch genügend Raum für Derivate mit ganz anderen Anwendungen wie beispielsweise das Monitoring von Weltraumschrott kleiner 1 cm direkt im All.

In seiner bislang größten flugbereiten Version L1 verfügt ADEO über ein Startgewicht von 10 kg bei Abmessungen im verpackten Zusatand von 43 cm x 43 cm x 25 cm; im Gegensatz zu den kleinen Varianten bedarf diese Einheit zudem einer eigenen Stromversorgung zur motorgesteuerten Entfaltung der Masten und Segel. ADEO-L passt perfekt auf Satelliten bis zu 1.500 Kilo-Klasse.

Im ersten Quartal des kommenden Jahres wird ADEO-L1 für seinen ersten Testflug Ende 2024/Anfang 2025 im Rahmen eines EU-Programmes auf einen Satelliten der belgischen Firma Redwire integriert.

Ihre Feuertaufe im All bestanden haben zuvor bereits die Versionen ADEO-N1 und ADEO-N2. Im Anflug auf das feurige Finale befindet sich derzeit ADEO-N2, entfaltet im Dezember 2022. Seither hat es seinen Satelliten schon von Orbithöhe 510 km auf 460 Kilometer in nur 12 Monaten abgesenkt ohne zur Hilfenahme jeglichen Treibstoffs oder Lageregelung. Erwartete „Ankunft“ in vollkommen verglühtem Zustand: Mitte 2025 – und damit sogar rund fünfmal schneller als ohne Segel und doppelt so schnell als vorgeschrieben.

ADEO-L1 wird diesen Weg der finalen In-Orbit-Verifikation ebenso sicher und souverän meistern, ist sich Firmenchef Dr.-Ing. Ernst K. Pfeiffer sicher. Danach geht es wie bei den anderen Versionen auch direkt in die Serienfertigung, für die das Unternehmen spezielle Produktionseinrichtungen an seinen Standorten München und Bukarest geschaffen hat.

HPS siegt mit Deorbit-Segel ADEO bei Raumfahrt-Wettbewerb der Bundesregierung


November 2023

Weltraumsegel der ADEO-Serie ermöglichen legalen Start und Entsorgung von Satelliten

Im Rahmen des Nationalen Programms für Weltraum und Innovation und auf Grundlage des Beschlusses des Haushaltsausschusses im November 2022 lobte die Deutsche Raumfahrtagentur einen Wettbewerb um zukunftsträchtige Raumfahrtinnovationen aus. Den Gewinner erwartet ein durchorganisierter und -finanzierter Demonstrationsflug mit Start bis 31.12.2025. Am Donnerstag, den 23. November 2023 kürte die Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung, Dr. Anna Christmann, im Rahmen der Kleinsatellitenkonferenz 2023 die Münchner Raumfahrtschmiede HPS mit ihrer Weltraumsegel-Version ADEO-Cube zum Sieger des Wettbewerbs in der Kategorie Kleinsatellitennutzlast. Die ADEO-Produktfamilie ist als Serie mit unterschiedlichen Modelltypen (Pico, Cube, Nano, Medium, Large) angelegt, mit denen alle Satelliten von den Cubesats bis hin zu den größeren Vertretern mit 1,5 Tonnen (Klasse „M“) nach Missionsende automatisch aus der Niedrigen (LEO-) Erdumlaufbahn entfernt und entsorgt werden. Dieses sogenannte „Deorbiting“ mit dem ADEO-Bremssegel erfüllt nicht nur, sondern unterbietet sogar die dafür ab Oktober 2024 geltende Maximaldauer von 5 Jahren anstelle der zuvor seit den 60er Jahren üblichen Richtschnur von 25 Jahren. Das bedeutet ganz schlicht:

Ohne spezielle Bordtechnologie wie etwa das jeweils passende Weltraumsegel der ADEO-Serie von HPS wird schon bald kein Satellit mehr für den Start angenommen werden, wenn er sonst nicht anderweitig legal entsorgt werden kann. Da beispielsweise SpaceX als führender Startdienstleister diese Regel ab Oktober 2024 einführt, gilt sie praktisch schon für alle künftigen Satelliten einschließlich jener, die sich heute schon in Design- und Herstellungsphase befinden.

Es gibt, wie HPS-CEO Ernst K. Pfeiffer ausführt, noch eine einzige Alternative zu ADEO; die aber „ist chemisch, teuer und – im Fall eines havarierten Satelliten – funktionsunfähig“, stellt der passionierte Raumfahrtingenieur zur Marktposition des ADEO-Weltraumsegels fest: „ADEO ist derzeit die günstigste, zuverlässigste und sauberste Lösung für legales Deorbiting auf dem Weltmarkt, dazu dank Serienfertigung in den Häusern HPS Bukarest und HPS München verfügbar in allen Klassen und in höchstem Maße wettbewerbsfähig auf dem heiß umkämpften kommerziellen Markt für Satellitentechnik. Wir bei HPS, insbesondere bei unserem Entwicklungsteam, freuen uns alle sehr, dass unsere nachhaltige Technologie durch die Auszeichnung des Kleinsatelliten-Wettbewerbs von höchster Stelle gewürdigt wurde.“

Three months from Kick-off until the breadboard of the feed is tested


Juli 2023

Three months from Kick-off until the breadboard of the feed is tested

The picture shows our breadboard model of the feed developed by HPS for the BANT antenna during the RF test done at MVG Italy using the StarLab measurement system. The purpose of the test is to validate the feed design by comparing the RF simulations with the results of the measurement.
Adopting the New Space approach, it took only three months from the project Kick-off until the breadboard of the feed is tested. The flight model of the BANT antenna, where this feed will be installed, will be ready to be integrated on the spacecraft at the end of this year, the satellite will be then placed in Low Earth Orbit for a remote sensing mission.

HPS congratulates ESA and TAS to the launch of EUCLID and to the successful checkout of the downlink antennan chain!


Juli 2023

State-of-the-art antenna to serve one of the most ambitious science missions ever

HPS, leading provider of advanced antenna- and reflector-technologies, applauds the ESA – European Space Agency and to the mission prime ThalesAleniaSpace (Italy) to the launch of space mission EUCLID (within European Space Agency’s Cosmic Vision Programme) on Saturday, 01.07.2023, which aims to unravel the mysteries of the dark universe and gain insights into the nature of „dark matter“ and „dark energy“. On Sunday, 09.07.2023 it has been confirmed that the „K-band signal has been received from EUCLID“ by the ground station on Earth.

Euclid is now the biggest transmitter of data (in terms of data rate of about 74 Mbps) from trans-lunar space: Read here the article from ESA

EUCLID´s “Antenna Reflector Assembly (ARA)” developed by HPS, together with its subcontractor Invent represents a significant advancement in space communication technology. Its innovative design and advanced features make it an ideal choice for the mission, enabling high-speed data transmission and reception from the spacecraft to Earth and back, bridging the distance of 1,5 Mio km. A deep “Thank You” for the trust into our team to our Customer Chain TAS (SP) – TAS (IT) – ESA, backed by our German Space Agency DLR.

Key features of the HPS ARA:

  1. Enhanced Signal Reception: The CFRP-based reflector’s high-gain capabilities, also under high temperature grades far away in L2-orbit, ensure optimal reception of the weak signals from the EUCLID spacecraft, enabling precise data collection on Earth from distant corners of the universe.
  2. High-Speed Data Transmission: Equipped with the reflector‘s state-of-the-art transmission CFRP material technology, the HPS-antenna facilitates rapid data transfer in K-band, allowing for real-time analysis and quick response to mission requirements.
  3. Robustness and Reliability: Designed to withstand the harsh conditions during launch and in space, the reflector assembly is built with durable materials.
  4. Compact and Lightweight: HPS` antenna design prioritizes accommodation efficiency without compromising its performance. Its compact size and lightweight construction optimize interface loads to the spacecraft and payload capacity.

„We are thrilled to contribute significantly to the EUCLID mission with our advanced reflector assembly,“ says Ernst K. Pfeiffer, CEO of HPS. „Our cutting-edge CFRP-technology, developed for more than 15 years, can now play a crucial role in facilitating seamless communication between the spacecraft and ground stations, allowing the investigation of dark material by huge amount of data downloaded to Earth.“

Bild von ESA – European Space Agency

For the Sake of Safety and Sustainability in Space: OKAPI:Orbits´ AI now available as Assistance System to ADEO Deorbit Sail for Satellites


Juni 2023

Germany´s leading collision avoidance system reliably predicts the perfect slot for descent through tons of debris and space traffic.

When, after two, five or more years of operation, a satellite is supposed to leave its orbit and re-enter Earth, it’s a ride on the skyway to hell in two respects: first, for the satellite which is destined to burn up in the atmosphere, but also for other satellites as well as for an encounter with scrap parts that could hit it like unguided missiles – and produce even more junk. Satellites equipped with the ADEO braking sail from HPS are already in automatic descent mode. From now on, however, this can be upgraded by the Collision Avoidance system from industry-leading German startup OKAPI:Orbits. The company emerged as a spinoff from Braunschweig University of Technology in 2018 after over 40 years of intensive research. This Collision Avoidance System minimizes the collision risk during the de-orbit trajectory by figuring out the situation even ten days in advance. Appropriate maneuvers are also recommended for the satellite’s control system. This is made possible by the unique AI behind OKAPI:Orbits.

“Picture a distant view of 6.72 million kilometers of orbits on which about 10,000 satellites, 1,000,000 large and medium objects and 130,000,000 small ones exist that are not currently trackable. This is how complex computing operations is. Now, we should also take into account their velocity of 20,000 to 30,000 kilometers per hour. To any human sensibility, this is pure chaos, which the artificial intelligence behind our Collision Avoidance Software handles with aplomb,“ says OKAPI’s company CEO Kristina Nikolaus.

Ernst K. Pfeiffer, CEO of HPS, a medium-sized innovation company, adds, „Our ADEO braking system not only performs the fastest possible passive descent even under adverse conditions – for example, when the satellite is already dead – it is also the deorbit solution with the largest safety reserve directly on board. Customers who don’t want to rely solely on their own software to control their satellites will find a unique safety architecture for the deorbit of almost all satellites with ADEO’s optional assistance systems for position tracking (Aviosonic) and optimal descent prediction (OKAPI:Orbits) at HPS.“ ADEO is under discussion as a deorbit subsystem for the satellites of Europe’s coming constellation IRIS2 and “together with the features of Aviosonic and OKAPI:Orbits it levers the constellation to the most secure and sustainable one also after satellites’ nominal lifetime.”

During descent, the combination of all three technologies onboard the satellites will increase significantly the orbit determination and prediction, which is a unique advantage also for other satellites, constellations and stakeholders like owners, operators, and insurers.