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Hightech aus Bayern für Europas Raumfahrt: Inspektion des HPtex-Mesh für ESA’s CIMR-Satellitenmission erfolgreich abgeschlossen


Inspektion des HPtex-Mesh für ESA’s CIMR-Satellitenmission erfolgreich abgeschlossen

Ein wichtiger Meilenstein im europäischen Raumfahrtprogramm CIMR (Copernicus Imaging Microwave Radiometer) wurde am 24. Juni 2025 erreicht: In der neuen Hightech-Reinraum-Assembly-Hall von HPS in München Süd wurde das speziell entwickelte Raumfahrt-Mesh der HPtex GmbH erstmals vollständig inspiziert und freigegeben – der erfolgreiche Abschluss eines mehrjährigen Entwicklungs- und Fertigungsprozesses.

Gefertigt wurde das Mesh von der auf Raumfahrtmeshes spezialisierten HPtex GmbH aus Oberfranken, der ultrafeine Draht stammt vom schwedischen Langzeitpartner LUMA WIRE TEC – ein Paradebeispiel für internationale Hightech-Zusammenarbeit in der europäischen Raumfahrt.

Im Fokus der Inspektion stand das Universal Space Mesh USM TUCH 32, eine hochspezialisierte Struktur aus extrem feinen Metallfäden. Mit einer Dichte von 32 Nadeln pro Zoll (E32) und einem Flächengewicht von nur ca. 40 g/m² zählt das TUCH 32 zu den leichtesten und präzisesten Meshes seiner Art. Produziert wurde es in zwei Varianten mit Drahtdurchmessern von 20 µm und 25 µm.

Mit beeindruckenden Abmessungen von 10,2 x 9,5 Metern gehört dieses Mesh zu den weltweit größten seiner Art – ein echtes Aushängeschild europäischer Ingenieurs- und Textilkunst. Entwickelt wurde es speziell für die Anwendung im Ka-Band, einem besonders anspruchsvollen Frequenzbereich, der höchste Anforderungen an die RF-Eigenschaften des Materials stellt. Genäht wurden die einzelnen Mesh-Bahnen seitens HPtex mit einer umentwickelten Nähmaschine in einem nun vollautomatisierten und berührungslosen Nähprozess. Dank der großen Wirkbreite (über 4 m) der hauseigenen Hochleistungswirkmaschinen waren nur zwei Nähte nötig, um dieses große Mesh zusammenzusetzen.

Die Inspektion wurde von einem hochkarätig besetzten Team begleitet – darunter Vertreter der

  • ESA als Endkunde,
  • TAS-Italia als direkter Kunde von HPS,
  • LSS (Unterauftragnehmer und Partner für die entfaltbare 8-Meter-Reflektorstruktur),
  • HPtex (via ihrem CEO und Schlüsselpersonal an den Maschinen),
    und des verantwortlichen Team von HPS (Large Deployable Reflector Subsystem-Prime und zuständig für Mesh-Test & Charakterisierung).

Das Mesh ist das Ergebnis von über vier Jahren Entwicklungsarbeit im Rahmen des CIMR-Programms, das wiederum auf mehr als sechs Jahre Vorentwicklungen zurückblicken kann. Hunderte von mechanischen Dehnungstests wurden dazu auf der von HPS kontinuierlich weiterentwickelten Spezialanlage durchgeführt. Parallel dazu liefen ebenso viele RF-Tests – insbesondere auf der neuen, hochgenauen RF-Charakterisierungsanlage bei ESA/ESTEC –, um das Material auf seine elektromagnetischen Eigenschaften hin zu optimieren. Cyril Mangenot, ehemals RF-Spezialist bei ESA/ESTEC und einer der frühesten Unterstützer einer europäischen LDRS-Lösung auf Agenturseite unterstütze dabei für HPS die Meshentwicklung mit all seiner Erfahrung.

Als nächster Schritt steht nun die „Verheiratung“ des Meshes mit dem Engineering Qualification Model (EQM) des Kabelnetzwerks durch LSS bevor. Damit nimmt die Mission weiter Form an: Der CIMR-Satellit befindet sich aktuell in Phase C/D, mit dem Critical Design Review (CDR) geplant für das erste Halbjahr 2026.

Die Zusammenarbeit zwischen HPS, HPtex, LSS, TAS-IT, ESA und vielen weiteren Partnern gilt als Paradebeispiel für europäische Innovationskraft und Teamarbeit – ein echtes „Dream Team“, wie es intern oft genannt wird.
HPtex liefert als zentraler Hersteller Europas heute bereits Meshes an Kunden in aller Welt – von Amerika bis Asien. Mit dem Projekt CIMR unterstreicht das Unternehmen einmal mehr: Hightech aus Bayern spielt eine Schlüsselrolle in der globalen Raumfahrt.